Lotusblüten (1893-1900) und Neue Lotusblüten (1908-1915)
waren von Franz Hartmann herausgegebene theosophische Zeitschriften.
Lotusblüten
Die Zeitschrift nannte sich eigentlich Lotusblüthen, nach
heutiger Rechtschreibung wird das "h" jedoch weggelassen. Sie
bezeichnete sich als:
„Ein monatlich
erscheinendes Journal enthaltend Originalartikel und ausgewählte Übersetzungen
aus der orientalischen Litteratur in Bezug auf die Grundlage der Religionen des
Ostens und der Theosophie."
Die erste Ausgabe erschien im Januar 1893 in Leipzig, die
letzte im September 1900, also insgesamt in 98 Ausgaben. Dabei wurden jeweils
sechs Ausgaben zu einer Edition gebunden, d. h. die Ausgaben Januar bis
Juni wurden zu einem großen Heft zusammengefasst, welches jeweils im März
erschien, ebenso die Ausgaben Juli bis Dezember mit Erscheinungsdatum September.
Insgesamt waren es 16 Bände.
Franz Hartmann fungierte nicht nur als Herausgeber,
sondern verfasste auch den größten Teil der publizierten Artikel. Der
Gesamtumfang belief sich während des 8-jährigen Erscheinens auf etwa 7300
Seiten, davon wurden rund 6100 von Hartmann selbst verfasst bzw. aus dem Englischen
übersetzt, der Rest verteilte sich etwa zu gleichen Teilen auf Leserbriefe
(Briefkasten genannt) und andere Autoren.
In erster Linie wurden Themen rund um östliche
Philosophien, wie Buddhismus, Yoga, die Veden, Upanishaden und die Bhagavad
Gita publiziert. Okkultismus und Magie gehörte aber ebenso zum Repertoire, wie
Artikel über die christliche Mystik und natürlich vieles rund um die Theosophie.
- Übersicht aller veröffentlichten Artikel in den "Lotusblüten" 1893-1900 (link)
- Sie können alle Bände in IAPSOP herunterladen (link)
Neue Lotusblüten
Die Neuen Lotusblüten, diesmal wegen einer Rechtschreibreform
ohne "h" geschrieben, stellten die Fortführung der in der Zeit von 1901
bis 1907 eingestellten Zeitschrift dar. Die erste Ausgabe erschien Juni/Juli
1908 in Leipzig und Berlin die letzte Ausgabe war die Doppelnummer November/Dezember
1915 (Heft 11/12).
Während des 8-jährigen Erscheinens bis 1915, belief sich
der Gesamtumfang auf etwa 3000 Seiten, wovon Hartmann rund 1700 verfasste. Rund
120 Seiten fielen auf die Leserbriefe und etwa 190 auf andere Autoren. Die
Ausgabe 1913, im Umfang von rund 390 Seiten, wurde, wegen Hartmann's Tod am 7.
August 1912, von Paul Harald Grävell von Jostenoode (1856–1932) herausgegeben.
Der Inhalt hatte sich gegenüber den Lotusblüten
dahingehend geändert, dass nun Fotos abgedruckt wurden, Kindergeschichten
Aufnahme gefunden hatten und vermehrt Biografien und Nachrufe von Theosophen
erschienen. Die Informationsdichte und das "esoterische Niveau"
erreichte jedoch nicht mehr die Qualität der ersten Lotusblüten.
- Übersicht aller veröffentlichten Artikel in den "Neuen Lotusblüten" 1908-1915 (link)
- Leider ist "Neuen Lotusblüten" noch nicht digitalisiert worden.
Wirkung
Als eine der ersten Zeitschriften brachten die Lotusblüten echtes
esoterisches Gedankengut sowie östliche Philosophien einer breiteren
Öffentlichkeit in den deutschsprachigen Ländern nahe. Insbesondere verschiedene
Yogatechniken, zu jener Zeit noch als Geheimwissen gehandelt, wurden dadurch
erstmals einem größeren Publikum bekannt.
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